Einsatzgebiete für Schallabsorptionsmessgerät
Das Schallabsorptionsmessgerät AcoustiAdrienne unterstützt von der Analysesoftware AcoustiStudio (Modul Schallreflexion In situ) dient der zerstörungsfreien Messung von
- Schallreflexion (Schallreflexionsindex und Schallabsorptionsgrad) einer Lärmschutzwand / eines Schallschirms in situ auf der Basis des in DIN EN 1793-5 und DIN EN 16272-5 beschriebenen Adrienne-Verfahrens.
Eine Erweiterung des Schallabsorptionsmessgeräts ermöglicht zusätzlich die Messung
- der Schalldämmung (Schalldämmungsindex) einer Lärmschutzwand / eines Schallschirms in situ nach DIN EN 1793-6 und DIN EN 16272-6 (Modul Schalldämmung In situ) sowie
- der Schallbeugung (Schallbeugungsindex, Miller-Index) an einer Lärmschutzwand mit Schallschirm-Aufsatz / Schirmkrone nach DIN EN 1793-4 und DIN EN 16272-4 (Modul Schallbeugung In situ)
vor Ort. Mit Hilfe eines Adapters lassen sich ebenso
- der Schallabsorptionsgrad einer Fahrbahnoberfläche in situ nach DIN ISO 13472-1 sowie
- der Schallabsorption (Schallreflexionsindex und Schallabsorptionsgrad) einer Lärmschutzwand / eines Schallschirms nach DIN CEN/TS 1793-5 und DIN CEN/TS 16272-5 (Modul Schallabsorption 1M In situ)
in situ bestimmen. Auch zur zerstörungsfreien Messung
- des Schallabsorptionsgrads eines zur Minderung der Nachhallzeit im Raum installierten Schallabsorbers (z. B. Wandabsorber, Deckenabsorber, Deckensegel)
ist dieses Verfahren geeignet.
Im Gegensatz zum Einsatz des Impedanzrohrs AcoustiTube® kann der Schallabsorptionsgrad nicht nur für senkrechten Schalleinfall sondern auch für statistischen Schalleinfall bestimmt werden.
Die Anwendung eines speziellen Modells zur Berücksichtigung des Kantenbeugungseffekts ermöglicht den Vergleich der Ergebnisse mit Messergebnissen, die im Hallraum gemäß DIN EN ISO 354 ermittelt wurden.
Prinzip Schallabsorptionsmessgerät
Um die akustischen Eigenschaften von Schallabsorbern in situ zu ermitteln, sind jeweils zwei Messungen durchzuführen, eine Messung mit Probekörper und eine Messung ohne Probekörper (Freifeld).
Beispielhaft wird aus der ersten Messung einer Schallabsorptionsprüfung mit Probekörper eine Impulsantwort berechnet, die eine direkte Komponente, eine reflektierte Komponente des Probematerials sowie weitere reflektierte, von umgebenden Hindernissen hervorgerufene Komponenten beinhaltet. Letztere können durch Anwendung eines Zeitfensters (Adrienne-Fenster) ausgeschlossen werden. Aus der zweiten Messung ohne Probekörper (Freifeld) wird eine Impulsantwort berechnet, die nur eine direkte Komponente beinhaltet. Schließlich lassen sich der Schallabsorptionsgrad und der Schallreflexionsindex des zu charakterisierenden Probekörpers durch Differenz der beiden berechneten Impulsantworten ermitteln.