Schalldämpfung von Wald
Seit mehr als 70 Jahren werden messtechnische Untersuchungen zur akustischen Wirksamkeit von Wäldern und Vegetationsstreifen durchgeführt, die belegen, dass durch Bewuchstiefen größer 30 m mitunter signifikante Schalldämpfungen erreicht werden können. Die in der Literatur angegebenen Dämpfungswerte schwanken jedoch aufgrund unterschiedlicher berücksichtigter physikalischer Effekte sowie abweichender Rahmenbedingungen sehr stark, weshalb messtechnisch ermittelte Dämpfungswerte nicht ohne Weiteres auf konkrete Anwendungsfälle übertragbar sind. In bestehenden Normen und Berechnungsvorschriften zur Vorhersage der Lärmeinwirkung an maßgeblichen Immissionsorten neben Verkehrswegen wird der Einfluss von Wald auf die Schallausbreitung meist nicht oder nur sehr vereinfacht berücksichtigt.
Im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) führt die Gesellschaft für Akustikforschung Dresden mbH derzeit eine umfangreiche Messkampagne der Schallausbreitung an und in schmalen Wald- und Vegetationsstreifen neben Bundesstraßen und Autobahnen durch. Hierfür erfolgen an acht verschiedenen Waldstreifen sowie zwei Freifeld-Messorten zu verschiedenen Jahreszeiten Messungen der Schallausbreitung in definierten horizontalen Abständen zur Fahrbahn und in verschiedenen Höhen über dem Boden. Anschließend sollen Aussagen zur akustischen Wirksamkeit von Wald- und Vegetationsstreifen mit einer Bewuchstiefe von 25 m bis 145 m getroffen werden. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, das Lärmschutzpotential von Wäldern und Vegetation, u.a. in Abhängigkeit von forstlicher Zusammensetzung und Bewuchstiefe, zu ermitteln und in Einzelfällen eine Berücksichtigung schmaler Vegetationsstreifen in Schallausbreitungsrechnungen zu ermöglichen.
Eine Übersicht zu den messtechnischen Untersuchungen finden Sie hier: